Warum male ich

Ich bin kein revolutionärer Maler. Ich suche nicht die Übertreibung.

Das Feuer der Begeisterung genügt mir!

Je ne suis pas un peintre révolutionnaire. Je ne cherche pas l`exaltation.
La ferveur me suffi!

(Georges Braque)

Die wenigen Sekunden sind es, in denen man das Gefühl hat, der Wahrheit und dem Sinn der Existenz nähergekommen zu sein. Die Arbeit ist es, die mich weiter treibt. Konzentration und Meditation, sich in der Arbeit „fallen lassen“, mit mir und dem Motiv alleine, auf den guten Geist hoffend, daß das Ergebnis mich befriedigt; wenn auch meist nur kurze Zeit. 

Denn auch die Unzufriedenheit – oder gerade diese – ist Triebfeder für die neue Arbeit. So dringe ich durch die Arbeit – und nicht durch die Theorie in das Gesehene ein. Der abgegrenzte Raum des Bildes wird so zum Träger der Gedanken und Ideen, die während des Arbeitsprozesses entstehen. 

Das Resultat bleibt oft hinter der Vorstellung zurück – aber gerade in dieser Differenz kristallisiert sich etwas heraus das weiterführt. …..Öfter als dort, wo man meint gerade das getroffen zu haben was man anfangs wollte. 

Es geht mir nicht um die Illusion – ich möchte sichtbar machen, Gefühle, Eindrücke, Stimmungen…..einfach das, was nur im Bild erreichbar ist. 

Ich kann Erfahrungen und Ergebnisse von vorhergegangenen Bildern zwar verwenden, darauf aufbauen, nicht aber als Rezept oder Wiederholung anwenden. So bin ich immer gefordert mich auf neue Abenteuer, neue Erfahrungen und Erlebnisse einzulassen. 
Zum Ziel führen viele Wege. Oft verlaufe ich mich, manchmal kehre ich um. Nicht immer ist der kürzeste Weg der einzig Richtige. Ich gehe vom Erlebnis aus. Das unmittelbar Gesehene und Erlebte wird zum Thema. 

Das Alltägliche ist es, das mich fasziniert. Es soll beachtet und hervorgehoben werden. Das ist der Anlaß für ein Bild, oder doch nur Vorwand, in jener Treue zur sichtbaren Welt, wo die Erscheinung ihr Recht hat, aber es sogleich abgibt an den Anspruch der Komposition. Dennoch bleibt das Bild mit dem Vorbild wie mit einer Nabelschnur verbunden, obwohl es längst eigenes Leben gewonnen hat.